Orgelkonzert mit Michael Pelzel, Stäfa
"Keine Zeit zu Sterben" Sonntag, 03. März 2024, 17:00 Uhr, Pfarrkirche St. Katharina Horw
Ein Konzert am Sonntagabend ist eine schöne Gelegenheit das Wochenende ausklingen zu lassen. Titel und Programm versprachen einen musikalischen Orgelmix aus verschiedenen Epochen. Mit Michael Pelzel kam ein ausgewiesener Organist und Komponist nach Horw. Viele Orgelfreunde nahmen die Gelegenheit wahr um seine Interpretation der Werke zu hören.
Gespannt waren die Anwesenden auch auf die Improvisation und das Medley des Komponisten Pelzel. Sympathisch und unkompliziert gab der Gast eine Einführung ins Konzertprogramm und wünschte allen einen vergnüglichen Abend.
Dabei erwähnte er auch, dass seine Konzentrationsfähigkeit etwas eingeschränkt sei durch eine kürzlich erfolgte Grippe. Während den folgenden beinahe 1 1/2 Stunden Orgelklängen war aber nichts davon zu merken, im Gegenteil. Michael Pelzel brachte mit seinem Spiel, der Fingerfertigkeit und zum Teil stupenden Tempis die Zuhörenden zum Staunen.
Die Toccata und Fuge in d-Moll war das bekannteste Stück im Programm und ein fulminanter Auftakt. Herr Pelzel spielte es unkonventionell – lange Pausen liessen die Akkorde nachklingen.
Die Pfarrkirche füllte sich mit Bachs Klängen bis in die letzten Ritzen.
Es folgten die drei Choralvorspiele von Johannes Brahms, Kompositionen aus der Romantik.
Das waren eher die leisen Töne, dennoch mit Intensität und Innigkeit gespielt. Mit dem Arrangement zu George Gershwins Summertime ertönte die Orgel wieder anders, beginnend mit den höchsten Pfeifen wie Vogelgezwitscher, bis die Grundmelodie ertönte. Dieses jazzige Stück über Höhen und Tiefen zeigte auch eindrücklich die Vielfältigkeit der Orgel. Im Anschluss folgte eine Improvisation über Brahms „Herzlich tut mich verlangen“, wieder ein ruhigeres Stück zum Hören und Entspannen.
Nun folgte mit dem Arrangement zum James Bond Medley, wieder aus Pelzels Feder, eine jazzige rasante Aufführung. Dabei waren die Titelmelodien der verschiedenen Bond-Filme gut erkennbar. Die Hauptmelodie mit stampfendem Rhythmus folgte immer wieder dazwischen und trieb das Spiel weiter – eben keine Zeit zu Sterben. Nun waren die Anwesenden bereits eine Stunde konzentriert am Zuhören. Die Choralvorspiele von Reger waren wieder ruhigere Kompositionen aber nicht minder innig gespielt.
Mit Percy Fletchers Festival Toccata endete das Programm fulminant. Das Stück begann mit einem gewaltigen Einstieg mit viel Rhythmus. Da kamen wieder die jazzigen Seiten der Orgel zum Zuge. Der kraftvoll gespielte Mittelteil war wie ein Dialog zu hören - Frage und Antwort. Der ergreifende Schlussteil mit vielen Akkorden bis in die Tiefe erfüllte wieder den ganzen Kirchenraum.
Nach diesem eindrücklichen Orgelabend konnte der Organist Michael Pelzel grossen Applaus empfangen. Er gab noch eine Zugabe in feinen Tönen – nochmals ein bewegender Beweis für Vielseitigkeit des Organisten und Komponisten Michael Pelzel.
Christina Kleeb
