Konzerte in der Pfarrkirche St. Katharina Horw
Sonntag, 16. November 2025, 15.00 Uhr
Ohne Luther kein Bach
J.S. Bachs Dritter Teil der Clavierübung
Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach geboren. 200 Jahre zuvor ging hier schon Martin Luther in die Lateinschule. Dieser liebte die Musik so sehr, dass er sie zum Markenzeichen seiner Reformation machte: Er führte den Gemeindegesang im Gottesdienst ein und beteiligte so erstmals die Gemeinde an dessen Gestaltung. Hierzu steuerte er selbst 37 Kirchenlieder bei. In den Gebieten der Reformation entwickelte sich in der Folge eine reiche Musiktradition.
Bach wuchs mit Luthers Liedern auf. Eine besondere Rolle spielten die Katechismus-Lieder, welche Luther geschrieben hatte, um das Erlernen der Grundfragen des christlichen Glaubens zu erleichtern. In Bachs Kindheit begann jeder Schultag mit dem Singen eines dieser Lieder. Sie waren Bach längst in Fleisch und Blut übergegangen, als er zum 200-jährigen Jubiläum der Reformation Leipzigs 1739 den «Dritten Theil der Clavier Übung» schuf. In deren Zentrum stehen Choralvorspiele zu ebendiesen Liedern. Den prächtigen Rahmen der 27 Stücke umfassenden Sammlung bilden Präludium und Fuge in Es-Dur.
Für sein langjähriges Wirken im Pastoralraum Horw sprach der Kirchenrat dem Organisten Martin Heini einen mehrwöchigen Weiterbildungsurlaub zu. Dieser ermöglichte es ihm, sich intensiv mit Bachs Opus summum für die Orgel auseinanderzusetzen und dieses nun integral aufzuführen. Dabei erhält er Unterstützung vom Luzerner Vokalensemble the quire, welches zu jedem Choralvorspiel den entsprechenden Chorsatz von Bach singt.
Konzertbeginn ist um 15.00 Uhr. In der Pause sind alle Konzertbesucherinnen und -besucher zu einem Zvieri im Pfarreizentrum eingeladen. Um 17.00 Uhr wird das Konzert fortgesetzt. Am Dienstag, 11. November 2025, 19.00 Uhr, findet auf der Empore der Pfarrkirche St. Katharina eine Werkeinführung mit Martin Heini statt.
Konzertflyer Ohne Luther kein Bach
Sonntag, 4. Januar 2026, 17.00 Uhr
Zarte Erfindungen und barocke Pracht
Kammermusik mit dem Catharina Consort Horw
Dieses Konzert wird ein Fest italienisch-französischer Klangkunst – leuchtend, dialogisch, voller Lebendigkeit. Das Programm entfaltet sich im Wechsel zwischen kammermusikalischer Innigkeit und konzertanter Strahlkraft. Die tänzerischen Sätze aus Boismortiers Trios für Violinen bilden die zarten Zwischenspiele. Dazu gesellt sich Locatellis stilles Andante in seiner weihnachtlichen Besinnlichkeit.
Im größeren Rahmen stehen die Konzerte: Graun mit der funkelnden Doppelführung von Blockflöte und Violine, Vivaldi mit einem packenden Cellokonzert und dem berühmten Doppelkonzert op. 3/8, das in einer Bearbeitung für drei Violinen erklingt, schliesslich Sammartini mit seinem berühmten Konzert für Blockflöte.
Sonntag, 8. März 2026, 17.00 Uhr
The Cycle of Peace
Uraufführung mit den Basler Madrigalisten
Die britisch-schweizerische Komponistin Jessica Ulusoy-Horsley widmet sich in ihrem Schaffen mystischen Texten aus verschiedenen Weltreligionen und sucht darin nach zeitlosen Resonanzen. In ihrem neuen Werk «The Cycle of Peace» für 18 Singstimmen, Harfe und Kuhglocken stehen die Themen Versöhnung, Liebe und Hoffnung im Zentrum. Dies inspirierte die Basler Madrigalisten unter der Leitung von Raphael Immoos zu einem ergänzenden Zyklus im zweiten Konzertteil. Hier begegnen sich Chorwerke verschiedener Epochen, die denselben grossen Themen nachspüren. Vertonungen von Melchior Franck, Heinrich Schütz, Maurice Duruflé oder Knut Nystedt schaffen eine Verbindung zwischen der frühbarocken Bildsprache und einer modernen, spirituellen Klangwelt.
Sonntag, 26. April 2026, 18.30 Uhr
Histoire du Tango
Musik für Saxofon und Orgel
Astor Piazzolla hat den Tango revolutioniert. Doch zu Beginn seiner Laufbahn widmete er sich lieber dem Jazz und der klassischen Musik. In Paris hatte er ein Schlüsselerlebnis: Die grosse Kompositionslehrerin Nadia Boulanger forderte ihn auf, ihm auf seinem Bandoneon vorzuspielen. Sie war nicht sehr begeistert von Piazzollas Kompositionen. Als er einen Tango spielte, soll sie ausgerufen haben: «Das ist der wahre Astor Piazzolla!» Dies war die Geburtsstunde des Tango Nuevo. Piazzolla modernisierte den Tango, indem er ihn mit Elementen der europäischen Kunstmusik, der argentinischen Folklore und des Jazz verband. Alain Dobler, Saxofon, und Martin Heini, Orgel, entführen das Publikum in die vibrierende Welt Piazzollas und lassen Volksmusik aus fernen Ländern, Latin und Jazz ins Programm einfliessen.
Mittwoch, 10. Juni 2026
Wild auf Wildegg und Wildegger
Orgelfahrt mit Simon Hebeisen und Martin Heini
Die 1968 erbaute Kirche St. Antonius in Wildegg des Architekten Justus Dahinden zählt zu den bedeutenden Bauzeugen der Moderne. Jahrzehntelang gab es hier keine Orgel. Erst 2014 wurde der Kirchenraum mit der Goll-Orgel komplettiert, einem Juwel, das sich kongenial in die einmalige Rundzeltarchitektur einfügt. Zum imposanten Schloss Wildegg mit seinem prächtigen Barockgarten ist es nur ein Katzensprung. Es ist umgeben von Rebbergen und thront hoch über der Aare. Ein weiteres Ziel ist die kath. Kirche in Lenzburg, wo im Juni 2025 die neue Rieger-Orgel mit 47 Registern eingeweiht wurde. Auf der Rückfahrt machen wir halt bei der Brunner Weinmanufaktur in Eich, um den Tag bei atemberaubender Sicht auf den Sempachersee und einem Glas Wildegger Schlosswein ausklingen zu lassen, der hier gekeltert wird.



